Kategorie: Anästhesie

  • Bailey-Manöver

    Heute geht es um eine besondere Extubationstechnik, die ausschließlich durch erfahrene Anästhesisten angewendet werden darf. 1995 wurde sie von Dr. Paul Bailey, Anästhesist und Intensivmediziner aus Großbritannien, beschrieben. Im Kern wird vor der Narkoseausleitung eine Larynxmaske (LM) am noch intubierten Patienten eingeführt, gecuffed und der Tubus schließlich entfernt. Die Anwendung verbietet sich jedoch bei erhöhtem…

  • Hämodynamik-Monitoring im OP

    Hämodynamik-Monitoring im OP

    Es gibt wieder einmal eine neue Leitlinie, die wir für Euch zusammenfassen wollen: Die S1-Leitlinie Intraoperative klinische Anwendung von hämodynamischem Monitoring bei nicht- kardiochirurgischen Patient:innen. Inhalt der Leitlinie ist im Wesentlichen die Blutdruckmessung und alles drum herum, also auch das erweiterte invasive Monitoring. Klingt erstmal nicht besonders spannend, aber es sind doch einige Perlen dabei…

  • Double Trachea Sign

    Die Intubation ist eine Hochrisikomaßnahme, die laut Datenlage besonders im Notfall ausschließlich anästhesiologisch trainierten Ärzten überlassen werden sollte (siehe hier, hier). Leider ist die Inzidenz der ösophagealen Intubation nachwievor sehr hoch und wird mit ca. 8,4% beziffert (Link). Eine unerkannte ösophageale Intubation geht mit einer Letalitätsrate von 100% einher, da der Magen keinen Gasaustausch betreibt.…

  • Umgang mit Muskelrelaxantien

    Erstmals gibt es Leitlinien der ESAIC zum Umgang mit Muskelrelaxantien. Die recht kurze Leitlinie gibt 8 praxisrelevante Empfehlungen, die wir hier für Euch wiedergeben wollen. Wir immer gilt – im Zweifel die Originalpublikation lesen! Hintergründe Die Relaxometrie ist grundsätzlich bei jeder Anwendung von Muskelrelaxanzien empfohlen, da Wirkung und Wirkdauer unvorhersagbar sind. Laut dieser Arbeit ist…

  • Analgosedierung

    Unter Analgosedierung versteht man ein anästhesiologisches Kombinationsverfahren, welches sich aus Analgesie (Schmerzstillung) und Sedierung (Schlaf) zusammensetzt. Eine Analgosedierung wird eingesetzt, um schmerzhafte Prozeduren (z.B. Reposition einer dislozierten Sprunggelenksfraktur, Anlage einer Thoraxdrainage) durchzuführen. Der Patient verbleibt dabei unter erhaltener Spontanatmung. Die Ziele einer Analgosedierung sind somit Analgesie, Sedierung, Amnesie, erhaltene Spontanatmung und cardiovaskuläre Stabilität. Gemäß American…

  • Metamizol

    Metamizol zählt zu den wichtigsten Nicht-Opioid-Analgetika in Österreich und findet sich im Standardrepertoire eines jeden Anästhesisten. Die schmerzstillende Wirkung (Link, Link) beruht ua. auf einer unspezifischen Blockade von Cyclooxygenase-Enzymen (COX) sowie von Calcium-Kanälen (Spasmolyse!). Dadurch ergeben sich analgetische, antipyretische und nur schwach antiphlogistische Wirkungen. Metamizol zählt nicht zu den nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR, Link), somit ist…

  • OP in Bauchlage

    Operationen in Bauchlage (z.B. lumbaler Bandscheibeneingriff) sind im klinisch-anästhesiologischen Alltag mittlerweile Routine (Link). Nach Narkoseeinleitung und Intubation erfolgt das koordinierte Drehen des Patienten von der Rücken- in die Bauchlage. Diese Phase ist besonders gefährlich, da das Monitorings vorübergehend diskonnektiert wird und im Rahmen der Drehbewegung eine Dislokation des Atemwegs bis hin zu Pressen des Patienten…

  • Droperidol

    Droperidol gehört zu einer Klasse von älteren Antiemetika. Strukturell ist es sehr nahe mit Haloperidol verwandt, wobei Haloperidol ein typisches und Droperidol ein atypisches Neuroleptikum ist. Droperidol wirkt als Antagonist am D2-(Dopamin) Rezeptor in der Area Postrema – es handelt sich also um eine zentral wirksame Substanz. Durch seine sedierende Wirkung sollte es in ausreichendem…

  • Ösophageale Intubation

    Wie uns allen bekannt ist, erfolgt die Platzierung eines Beatmungsschlauches (Trachealtubus, TT) in die Luftröhre. Dabei ist die Intubation in die falsche Röhre (Ösophagus) zu vermeiden und die Fehllage muss sofort erkannt werden (direkte Sicht, etCO2, Ultraschall), da ein Gasaustausch über den Magen nicht möglich ist. Aber darum soll es heute eigentlich gar nicht gehen.…

  • Anästhesie und Aufklärung

    Die Präanästhesieambulanz ist nicht unbedingt der liebste Arbeitsplatz vieler Anästhesisten. Oft kommen hier stressige Tage, viele Patienten und das berühmte „mit einem Bein im Kriminal“ zusammen. Diese Abneigung kommt auch daher, dass man im Medizinstudium nie wirklich gut lernt, wie man eine gute Aufklärung durchführt. Oftmals geht es nur um die kommunikativen Aspekte (und die…