Ondansetron ist sicherlich eines der beliebtesten Antiemetika im anästhesiologischen Alltag. Als Serotonin-Antagonist verfügt es über ein nebenwirkungsarmes Profil. Erwähnenswert sind lediglich selten anzutreffende Myoklonien bzw Dystonien sowie die dosisabhängige Verlängerung des QT-Intervalls (Blockade von Kalium-Kanälen, Link). Kopfschmerzen limitieren seine Anwendung potentiell bei einer Migräneattacke. Bei moderatem bis schwerem Leberschaden beträgt die tägliche Maximaldosis laut Hersteller lediglich 8 mg!
Fest etabliert ist es in der Prophylaxe und Therapie von Übelkeit und Erbrechen nach Narkosen (siehe PONV). Es wird vor der Ausleitung (4 mg, Kind: 0,1 mg/kg i.v.) injiziert, die Risikoreduktion beträgt ca 25%. Sedierende Effekte wie bei Droperidol bestehen nicht. Auch bei genereller Übelkeit hat sich Ondansetron bewährt und gilt daher als Standardpräparat.
Zu berücksichtigen ist eine möglicherweise klinisch relevante Interaktion mit Paracetamol (Link, Link) und dem Opioid Tramadol. Beide wirken über Serotonin-Rezeptoren analgetisch, für Tramadol ist die Wirkabschwächung bewiesen (Link, Link). Bei Paracetamol sind die Daten noch nicht aussagekräftig genug und teils widersprüchlich. Außerdem scheint Ondansetron das Auftreten des Betzold-Jarisch-Reflex nach Einleitung einer Spinalanästhesie zu unterbinden (Link, Link), wiewohl weitere Daten notwendig sind (Link).
Zusammenfassend gilt Ondansetron als ein Mittel der Wahl zur Prophylaxe bzw. Behandlung von PONV sowie bei Übelkeit generell.

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