Droperidol gehört zu einer Klasse von älteren Antiemetika. Strukturell ist es sehr nahe mit Haloperidol verwandt, wobei Haloperidol ein typisches und Droperidol ein atypisches Neuroleptikum ist.
Droperidol wirkt als Antagonist am D2-(Dopamin) Rezeptor in der Area Postrema – es handelt sich also um eine zentral wirksame Substanz. Durch seine sedierende Wirkung sollte es in ausreichendem Abstand von zumindest 30 Minuten vor OP-Ende verabreicht werden, um eine lange Nachschlafzeit zu verhindern. Die typische Dosis beträgt 0,625-1,25mg i.v. (für die Sedierung bzw. als Antipsychotikum werden höhere Dosen von 5-10 mg genutzt, insbesondere i.m., Link).
Wie auch bei Haloperidol besteht ein dosisabhängiges Risiko einer QT-Verlängerung. Entsprechend muss vor Verabreichung das EKG kontrolliert werden, insbesondere wenn andere QT-verlängernde Substanzen in der Dauermedikation verabreicht werden. So ist z.B. die Kombination Droperidol + Ondansetron (auch QT verlängernd) als sicher zu bewerten. In den frühen 2000ern kam es in den USA zu Kontroversen rund um Droperidol – Grund waren Sicherheitsbedenken wegen einer QT-Verlängerung. Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass die angewendeten Dosierungen viel höher als im klinischen Alltag üblich waren. Eine Studie mit über 20.000 Patienten im Jahr 2013 konnte letztlich zeigen, dass Droperidol zur PONV-Prophylaxe völlig sicher ist.
Weitere Nebenwirkungen sind Hypotension durch Alpha-Blockade und extrapyramidale Symptome. Bei Parkinson-Patientin ist es kontraindiziert.
Eine gute Zusammenfassung vieler gängiger Antiemetika findet ihr auch in der aktuellen PONV-Guideline der ASA.
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