Kategorie: Notfallmedizin

  • AVNRT

    Die AV-nodale Reentry-Tachycardie (AVNRT) ist eine Unterform der supraventrikulären Tachycardie (SVT). Zugrunde liegend ist eine erblich bedingte Anlage von zwei Leitungsbahnen (Slow und Fast Pathway) im Bereich des AV-Knotens. Grundsätzlich ist der Sinusknoten (gebildet von Schrittmacherzellen) der Taktgeber des Herzens – depolarisiert er sich, so wird diese Depolarisation in der Regel über den Fast Pathway…

  • OMI-NOMI

    Im heutigen Beitrag geht es um das akute Coronarsyndrom (ACS), welches in instabile Angina Pectoris (iAP), Nicht-ST-Elevations-Myocardinfarkt (NSTEMI) und ST-Elevations-Myocardinfarkt (STEMI) unterteilt wird. Während die iAP durch eine klassische klinische Präsentation (z.B. Pectangina in Ruhe, Dyspnoe) und unauffällige Troponindynamik gekennzeichnet ist, wird ein NSTEMI üblicherweise mittels signifikanter Veränderung von Troponinspiegeln (steigend, sinkend, siehe hier) im…

  • Analgosedierung i.n. bei Kindern

    Im heutigen Beitrag geht es um ein Thema, bei dem häufig viele Unsicherheiten herrschen. Ein Kind, das über starke Schmerzen klagt oder eine (Analgo)Sedierung benötigt, ist per se schon eine Herausforderung. Verkompliziert wird das zusätzlich dadurch, wenn gar kein intravenöser Zugang etabliert ist. Ein schreiendes, sich wehrendes Kind erscheint nicht gerade der ideale Kandidat, um…

  • TXA

    Die Tranexamsäure (~ tranexamic acid; TXA) ist ein Antifibrinolytikum, welches die Umwandlung von Plasminogen zu Plasmin hemmt. Dadurch ist eine Auflösung von Fibrin zu D-Dimeren nicht möglich, der Thrombus bleibt stabiler. Die Dosis beträgt 1 g i.v. (~ 15 mg/kg i.v.), eine Wiederholung bzw. Dauergabe (Perfusor) ist bei speziellen Indikationen möglich. Als relevante Nebenwirkungen sind…

  • Urapidil

    Urapidil ist ein Antihypertensivum, welches primär über peripheren α1-Antagonismus vasodilatierend wirkt. Normalerweise würde solch eine Blockade von einer kompensatorischen Tachycardie gefolgt sein (Blutdruck = Herzzeitvolumen x systemischer Gefäßwiderstand), dies wird aber durch Agonismus an zentralen Serotonin-Rezeptoren (5HT1A, Sympathikolyse) unterbunden (hier). Ich verabreiche typischerweise 10 mg i.v. alle 5 Minuten bis zu einer Maximaldosis von 100…

  • Notarzt

    Wie sieht eigentlich die Ausbildung zum Notarzt in Österreich aus? Na gut, wie der Name schon sagt handelt es sich beim Notarzt um einen Arzt. Das Studium der Medizin beträgt in Österreich regelhaft 6 Jahre. Danach beginnt üblicherweise der Einstieg ins Berufsleben, entweder in der Ausbildung zum Allgemeinmediziner („Turnusarzt“) oder Facharzt. Einführung Als Notarzt muss…

  • Wer soll präklinisch intubieren?

    Im heutigen Beitrag geht es um die präklinische Endotrachealintubation (ETI). Dabei stellen wir aktuelle Publikationen und Empfehlungen verschiedener Fachgesellschaften vor. Es ist unmöglich das gesamte Thema in einem Beitrag abzuhandeln, die wesentlichen Eckdaten und Kernaussagen haben wir euch jedoch vorgestellt. Bei weiterführender Information könnt ihr euch in die verlinkten Publikationen bzw. Stellungnahmen einlesen. Einführung Die…

  • Rapid Sequence Induction

    Die sogenannte „Blitzeinleitung“ beschäftigt uns in der AINS ziemlich oft. Einerseits natürlich bei echten Notfallpatienten in verschiedenen Bereichen innerhalb und außerhalb der Klinik. Auf der anderen Seite – und das viel öfter – auch bei elektiven Patienten im OP bei zahlreichen Indikationen. Ziel der RSI ist es ganz grundsätzlich, bei bestehendem Aspirationsrisiko den Atemweg so…

  • Nierenkolik und Buscopan

    Ein 30 jähriger Patient stellt sich mit plötzlich aufgetretenen, kolikartigen Flankenschmerzen links vor und gibt dabei Dysurie an. Du führst einen Ultraschall beider Nieren durch, links zeigt sich eine Hydronephrose Grad 1. Alles klar, Nierenkolik also höchstwahrscheinlich. Heißt Butylscopolamin (Buscopan) 20 mg i.v. und 500 ml Kristalloid. Schlecht ist ihm auch noch, gönnen wir 4…

  • SHIT

    Wir kennen die ERC-ALS-Guidelines (Link) aus 2021. Beim Management der Tachykardie soll im ersten Schritt überprüft werden, ob der Patient kritisch (in Lebensgefahr) ist. Es gelten folgende Kriterien: Schock, Synkope, myocardiale Ischämie, schwere Herzinsuffizienz. In diesem Fall sollen sofort bis zu drei elektrische Cardioversionsversuche erfolgen. Bei frustraner Therapie können 300 mg Amiodaron i.v. als KI…