Kategorie: Anästhesie

  • Paracetamol

    Paracetamol (PCM; Acetaminophen) gilt als eines der gebräuchlichsten Nicht-Opioid-Analgetika weltweit. Grundsätzlich ist es eher bei leichten Schmerzen hilfreich, in Kombinationstherapie mit nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) wie zB Diclofenac ergeben sich jedoch synergistische Wirkmuster (Link). Im perioperativen Setting findet PCM häufigen Einsatz und gilt insbesondere bei Kindern und Schwangeren als Analgetikum der ersten Wahl, wiewohl neuere Arbeiten…

  • Anästhesie und Stillzeit

    „Wann darf ich nach einer Narkose wieder stillen?“ ist eine der ersten Fragen von kurz bevorstehenden oder gewordenen Müttern, die man für eine Anästhesie aufklärt (z.B. Sectio). Erstmal war ich relativ verunsichert und musste natürlich bei Kollegen nachfragen. Hätte man sich doch besser vorher informiert. Damit ihr euch leichter tut fasse ich hier die wesentlichen…

  • DOPERS

    Dieser Beitrag ist zweiteilig – einmal fiktiver Fall (GYN), einmal realer Fall (CHIR). Nachdem wir die letzten Tage kranke Patienten narkotisiert haben, dürfen wir uns heute auf einen Gyn-Tisch freuen. 18 Jahre, ASA 1 zur Konisation und Hysteroskopie, keine Vorerkrankungen. Was kann da schon schief gehen? Wir beamen unsere erste Patientin mit Alfentanil und Propofol…

  • Axilläre Plexusblockade

    Heute haben wir mal ein Thema mit Bezug zum Jahreswechsel: Die axilläre Plexusblockade! Dabei handelt es sich um eine recht simple „Brot und Butter“ Technik, geeignet für Operationen bzw. Analgesie distal der Oberarmmitte. Man deckt also typische Dienstfälle super ab (Verletzungen der Hand, Feuerwerkskörper, Avocadoschneiden, Glasscherben, Unterarmfrakturen uvm.). Also eigentlich ein Block den jeder Anästhesist…

  • Push-Dose Pressoren

    Uff… Blutdruck klein, Spritze rein? Kann’s so einfach sein? Klare Antwort: Es kommt drauf an. Natürlich scheint das Thema sehr einfach und logisch zu sein. Auf Blutdruckabfall reagieren wir oft mit einem Vasopressor als i.v. Bolus. Jeder macht das bisschen anders, deswegen wollen wir hier mal am aktuellen Evidenzstand anstreifen und einen kleinen Überblick über…

  • Rocuronium

    Rocuronium ist DAS Muskelrelaxans in der Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin. Als kompetitiver nicht-depolarisierender Antagonist an nicotinergen Acetylcholin-Rezeptoren (nAChR) wirkt es erschlaffend auf die Skelettmuskulatur. Die Folge ist eine Paralyse inkl. Atemstillstand. Es verbessert das Atemwegsmanagement (z.B. Beutel-Maskenbeatmung, Intubation), Beatmung und die Operationsbedingungen besonders im Bauch oder Thorax, da der Tonus der Muskulatur nachlässt. Als typische…

  • PONV

    PONV ist die Abkürzung für “Postoperative Nausea and Vomiting” – also postoperativ Übelkeit und Erbrechen. Grundsätzlich kann sich jeder etwas darunter vorstellen und tatsächlich handelt es sich um eine der häufigsten Komplikationen nach einer Allgemeinanästhesie. Die Grundlage dieses Artikels ist die PONV-Leitlinie 2020. Ist PONV gefährlich? Typische Antwort: “Es kommt darauf an”. Einmaliges Erbrechen wird…

  • Wie mache ich eine Narkose?

    Grundsätzlich bezieht sich dieser Post auf die Einleitung einer Allgemeinanästhesie in einem geplanten Setting bei Patienten ohne wesentliche Risikofaktoren. Wir gehen daher davon aus, dass der Patient völlig gesund ist. Bitte berücksichtigt, dass die Darstellung der Narkose hier auf das Einfachste heruntergebrochen ist, um Menschen, die damit noch keine oder kaum Berührungspunkte haben, eine leichtere…

  • Laryngospasmus

    Unter einem Laryngospasmus versteht man eine anhaltende Kontraktion der quergestreiften supraglottischen Larynxmuskulatur mit Verschluss der Glottis, Taschenfalten und aryepiglottischen Falten aufgrund Irritation des Larynx. Dieser Reflex wird über den N. laryngeus superior vermittelt und dient primär dem Aspirationsschutz. Die Terminierung erfolgt üblicherweise durch medizinische Therapie oder Hypoxie. Zu den Auslösern zählen va Sekrete, Blut, Manipulation…

  • Ondansetron

    Ondansetron ist sicherlich eines der beliebtesten Antiemetika im anästhesiologischen Alltag. Als Serotonin-Antagonist verfügt es über ein nebenwirkungsarmes Profil. Erwähnenswert sind lediglich selten anzutreffende Myoklonien bzw Dystonien sowie die dosisabhängige Verlängerung des QT-Intervalls (Blockade von Kalium-Kanälen, Link). Kopfschmerzen limitieren seine Anwendung potentiell bei einer Migräneattacke. Bei moderatem bis schwerem Leberschaden beträgt die tägliche Maximaldosis laut Hersteller…