Kategorie: Allgemein
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Meningitis
Unter Meningitis versteht man eine Entzündung der Meningen (Hirn- bzw. Rückenmarkshäute). Es handelt sich um ein lebensbedrohliches Krankheitsbild, welches eine zügige Diagnostik und Therapie erfordert. Als Erreger kommen insbesondere Bakterien (v.a. Neisseria meningitidis, Streptococcus pneumoniae) und Viren (v.a. Entero-, Arbo- oder Herpesviren) in Frage. Zugrunde liegend können z.B. Infektionen im HNO-Bereich sein (z.B. Tonsillitis, Otitis…
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Analgosedierung
Unter Analgosedierung versteht man ein anästhesiologisches Kombinationsverfahren, welches sich aus Analgesie (Schmerzstillung) und Sedierung (Schlaf) zusammensetzt. Eine Analgosedierung wird eingesetzt, um schmerzhafte Prozeduren (z.B. Reposition einer dislozierten Sprunggelenksfraktur, Anlage einer Thoraxdrainage, kleine operative Eingriffe) durchzuführen. Der Patient verbleibt dabei unter erhaltener Spontanatmung. Die Ziele einer Analgosedierung sind somit Analgesie, Sedierung, Amnesie, erhaltene Spontanatmung und cardiovaskuläre…
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Lewis-Lead
Wer kennt es nicht? Man hat ein tachycardes EKG vor sich, kann aber nicht eindeutig eruieren um welchen Rhythmus es sich handelt. Ist es ein Sinusrhythmus? Ektope atriale Tachycardie? AVNRT? Oder ist das Vorhofflimmern doch ein Vorhofflattern mit variabler Überleitung? Oder doch FBI? Genau mit dieser Fragestellung befasste sich bereits 1913 (!) der britische Kardiologe…
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Die prähospitale Phase des schweren SHTs
Im heutigen Beitrag schneiden wir kurz und knackig die prähospitale Phase des Schädel-Hirn-Traumas (SHT), welches durch einen Glasgow Coma Score (GCS) von 3-8 charakterisiert ist. Die Hauptquellen sind u.a. die Brain Trauma Foundation (Link) und die S3-Polytrauma Leitlinie (Link). Das typische Klientel ist jung, männlich und in einen Verkehrsunfall involviert, wiewohl auch Stürze eine bedeutende…
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OP in Bauchlage
Operationen in Bauchlage (z.B. lumbaler Bandscheibeneingriff, dorsale Wirbelsäulenstabilisierung) sind im klinisch-anästhesiologischen Alltag mittlerweile Routine (Link). Nach Narkoseeinleitung und Intubation erfolgt das koordinierte Drehen des Patienten von der Rücken- in die Bauchlage. Diese Phase ist besonders gefährlich, da das Monitoring vorübergehend diskonnektiert wird und im Rahmen der Drehbewegung eine Dislokation des Atemwegs bis hin zu Pressen…
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Säure-Basen-Haushalt
Heute behandeln wir mit dem Säure-Basen-Haushalt ein Thema, das sich sehr viele von euch gewünscht haben. Wie immer werden wir uns kurz und knackig halten und auf die wichtigsten Komponenten fokussieren. Die Hauptquellen sind hier, hier und hier. Grundlagen Beim Säure-Basen-Haushalt (SBH) handelt es sich zum ein Zusammenspiel zwischen Säuren (Protonendonator) und Basen (Protonenakzeptor) im…
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Opticusschall
Eine akute Erhöhung des Hirndruckes (z.B. durch intracerebrale Blutung, Malignom, Meningitis, SHT) stellt einen akuten behandlungsbedürftigen Notfall dar. Wiewohl das Einlegen einer Sonde in einen der beiden Seitenventrikel eine übliche Methode zur (kontinuierlichen) Messung des Hirndruckes darstellt (Link), gibt es neben den typischen klinischen Zeichen (z.B. unilaterale Mydriasis, redAZ, Übelkeit, Neuroausfälle, Cushing-Reflex, Link) eine weitere…
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Ein (Beinahe)Drama
Heute möchte ich euch einen Fall vorstellen, dessen Ausgang ein EKG war, das mir von einem sehr guten Freund zugespielt wurde. Es handelt sich um ein weiteres Paradebeispiel, wieso die STEMI-NSTEMI-Nomenklatur sowie der damit einhergehende Fokus auf die ST-Strecke patientengefährdend sind und wieso wir einen neuen Ansatz in der Infarktdiagnostik benötigen. Die genauen Details diesbezüglich…
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Wellens-Syndrom
Das Wellens-Syndrom wurde erstmals 1982 beschrieben und bezieht sich auf ein spezifisches EKG-Muster, das im beschwerdefreien (!) Intervall nach einer Angina-Pectoris-Phase erfassbar ist. Es ist hinweisend auf eine kritische Stenose der LAD (Left Anterior Descending Artery, Ramus Interventricularis anterior ~ RIVA) und entspricht einer Reperfusion nach stattgehabter transienter Ischämie. Schon 1982 war ersichtlich, dass ein…
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Kapnographie
Die Kapnographie („Kapno“) ist die visuelle Darstellung einer CO2-Kurve während der Spontanatmung oder künstlichen Beatmung eines Patienten. Die Kapnometrie wiederum ist die zahlenmäßige Darstellung des CO2-Wertes (häufig in mmHg). Von den Geräten wird üblicherweise der CO2-Wert am Ende der Ausatmung (endtidales CO2; etCO2) angegeben, der Normwert beträgt 30-40 mmHg. Die Kapno ist bei jedem invasiven…